Vorarlberger Tennisverband
Billie Jean King Cup

Billie Jean King Cup: ÖTV-Damen treffen im Play-off auf Lettland

Die Auswahl von Marion Maruska hat gegen die Baltinnen ein Heimspiel vor sich.
Verfasst von: Manuel Wachta, 16.06.2022
© GEPA pictures/ Walter Luger | GEPA pictures/ Walter Luger
Die ÖTV-Damen mit Melanie Klaffner, Julia Grabher, Teamkapitänin Marion Maruska, Barbara Haas (hinten) sowie Sinja Kraus und Tamira Paszek (vorne)

Durch die Festlegung des Austragungsortes für die Billie Jean King Cup Finals 2022 auf Glasgow hatten Österreichs Damen Großbritanniens Platz im Play-off geerbt. Und damit auch die Chance, bei einem Erfolg am 11./12. November im Frühjahr 2023 um ein Ticket für die Billie Jean King Cup Finals 2023 kämpfen zu können. Seit Donnerstagnachmittag kennt das ÖTV-Team jetzt auch den Gegner im Play-off: Die Mannschaft von Teamchefin und ÖTV-Sportkoordinatorin Marion Maruska darf sich im Herbst auf ein Heimspiel gegen Lettland freuen, wie die Auslosung durch die ITF zu Fronleichnam ergab.

Ohneberg: „Freuen uns auf diese Möglichkeit“

Österreichs Gegnerinnen aus dem Baltikum haben mit Jelena Ostapenko und Anastasija Sevastova zwei Spielerinnen in der Weltklasse vorzuweisen. Erstgenannte ist derzeit die Nummer 16 im WTA-Ranking, war jedoch nach ihrem etwas überraschenden Triumph bei den French Open 2017 im März 2018 bereits Nummer fünf der Welt. Sevastova hatte im Oktober 2018 mit Platz elf ihre bisher beste Weltranglistenplatzierung erreicht, laboriert aber derzeit an einer wiederaufgetretenen, alten Schulterverletzung, hat daher seit den Australian Open in Melbourne Mitte Jänner kein einziges Turnier mehr bestreiten können und ist deshalb auch im Ranking auf Position 209 zurückgefallen.

Am 15./16. April hatte Lettland in der höchsten Spielklasse des Billie Jean King Cups bei Kanada 0:4 verloren, hatte dabei allerdings ohne Ostapenko und die verletzte Sevastova auskommen müssen. Stattdessen hatte man auf die 19-jährige Daria Semenistaja (WTA 326) und die 21-jährige Daniela Vismane (WTA 275) im Einzel gesetzt. Dementsprechend sieht ÖTV-Präsident Martin Ohneberg die Ausgangslage: „Wir sind da zwar grundsätzlich Außenseiter, bei nicht voller Besetzung von Lettland und einer starken österreichischen Leistung besteht jedoch die Chance auf einen Sieg. Wir freuen uns jedenfalls sehr, diese Möglichkeit erhalten zu haben. Und umso mehr darüber, dass es ein Heimspiel geworden ist, auch in wirtschaftlicher Hinsicht.“

Maruska rechnet zumindest mit Ostapenko

Im Gegensatz zu Lettland kann Österreich zwar keine Top-100-Spielerin aufweisen, aber mit Julia Grabher (WTA 142) eine Akteurin, die heuer immerhin vier Top-100-Spielerinnen auf ihre Abschussliste gesetzt hat und selbst auf gutem Weg in Richtung dieses elitären Kreises scheint. Auch die neue Nummer zwei des Landes, Sinja Kraus, beweist 2022 klar aufsteigende Tendenz, taucht seit Montag als Nummer 286 erstmalig unter den Top 300 der Welt auf. Während Barbara Haas ihren dortigen Platz nach langer Verletzungspause fürs Erste räumen musste, als aktuell 309. im Ranking. Die Oberösterreicherin hatte das Comeback erst vor knapp zwei Monaten in der Länderkampfwoche in der Türkei gegeben – wo die ÖTV-Damen in der Kreisstadt Serik in der Provinz Antalya den sehr erfreulichen fünften Platz unter elf Nationen belegt hatten.

Eben deshalb befindet Ohneberg auch: „Unsere Damen haben sich diese Chance wirklich verdient. Sie haben in der Europa/Afrika-Gruppe 1 heuer ein starkes Turnier gespielt und positiv überrascht. Vielleicht gelingt ja im November nochmal eine Überraschung.“ Ganz ähnlich sieht es Teamchefin Maruska: „Grundsätzlich ist unser Los okay. Es kommt ganz darauf an, in welcher Besetzung Lettland antreten wird, sie hätten zwei Topspielerinnen in ihren Reihen. Wenn sie nicht in der besten Besetzung kommen sollten, hätten wir aber relativ gute Karten. Ich gehe jedoch davon aus, dass sie im Play-off dann wieder stärker aufgestellt sein werden und zumindest Ostapenko wohl spielen wird.“ Maruska blickt der Play-off-Chance jedenfalls mit guten Gefühlen entgegen: „Wir haben uns in Antalya echt gut präsentiert. Wenn uns gegen Lettland das Gleiche gelingt, ist da sicher was drinnen. Wir haben ein starkes Team mit gutem Spirit, das zusammenhält. Das hilft stets. Gerade auch dabei, auch mal über sich hinauszuwachsen. Das können unsere Damen.“

Was Maruska zudem freute: „Super, dass wir ein Heimspiel bekommen haben. So können sich unsere Spielerinnen mal in der Heimat präsentieren, vor einem Heimpublikum.“ Was in der Europa/Afrika-Gruppe 1, bei neutralem Austragungsort, hingegen nie möglich war. Bezüglich des Belags und des Austragungsorts will Maruska noch Rücksprache mit ihren Spielerinnen halten. Das einzige Problem dabei: „Wir haben momentan leider keine Halle, die die Anforderungen für einen Länderkampf erfüllt – und werden also eine Möglichkeit einrichten müssen.“ Wo, das ist noch komplett offen und wird sich erst in den nächsten Wochen entscheiden.

Billie Jean King Cup 2022, Play-offs (11./12. November), Auslosung:

Niederlande – (1) Frankreich
Kroatien – (2) Deutschland
(3) Rumänien – Ungarn
Österreich – (4) Lettland
(5) Japan – Ukraine
Argentinien – (6) Brasilien
Slowenien – (7) China
Mexiko – (8) Serbien

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