Khachanov besiegt: Erfolgslauf von Ofner in Genf geht weiter

Die Gonet Geneva Open verlaufen aus rot-weiß-roter Sicht weiterhin ganz hervorragend. Insbesondere im Einzel, wo Sebastian Ofner mit seinem bereits fünften Sieg sensationell unter den letzten Vier des ATP-250-Sandplatzevents in Genf steht. Und dies durch einen spektakulären Erfolg: Der steirische Qualifikant (ATP 128) eliminierte im Viertelfinale am Donnerstagabend auch den Weltranglisten-24. Karen Khachanov. Österreichs derzeitige Nummer eins zwang den viertgereihten Russen nach knapp 1:57-stündigem Kampf beim ersten Duell der beiden mit 4:6, 6:4, 6:4 in die Knie. Hiermit spielt Ofner ums zweite ATP-Tour-Finale in seiner Laufbahn nach Mallorca vor rund elf Monaten, und zwar gegen den sechstgelisteten Polen Hubert Hurkacz (ATP 31), der im Anschluss den topgesetzten US-Amerikaner Taylor Fritz (ATP 4) mit 6:3, 7:6 (5) rausnahm. Diese Partie ist für Freitag um nicht vor 14:00 Uhr angesetzt.
Im Doppel besitzt auch Lucas Miedler eine Finalchance. Der Niederösterreicher bezwang mit dem Portugiesen Francisco Cabral im Viertelfinalspiel vom Donnerstagabend die auf drei gesetzten Australier Matthew Ebden und John Peers mit 6:1, 3:6 und 10:7 im Match Tiebreak. Die nächsten Kontrahenten sind im Semifinale Ariel Behar (Uruguay) und Joran Vliegen (Belgien), die recht überraschend die topgesetzten Marcelo Arévalo (El Salvador) und Mate Pavić (Kroatien), die Erstrundenbezwinger des Tirolers Alexander Erler und des Deutschen Constantin Frantzen, stoppten. Cabral/Miedler haben bei fünf gemeinsamen Starts zuletzt vier Endspiele in Folge auf ATP-Challenger-Level erreicht, jetzt bietet sich auf höherer Ebene eine Möglichkeit auf den nächsten Finaleinzug. Die Begegnung gegen Behar/Vliegen ist für Freitag um 12:00 Uhr geplant.
Ofner hat Top-100-Rückkehr auf dem Schläger
Ofner hatte in Genf alle seine vier vorangegangenen Spiele nach zwei Sätzen gewonnen. Gegen Khachanov musste er zwar seinen ersten Satzverlust hinnehmen, nachdem er bei 4:4 den bis dahin einzigen Breakball vergab und anschließend seinen Aufschlag abgeben musste. Doch das hielt ihn nicht von der Fortsetzung seines Runs ab: Eine Breakführung von 3:2 im zweiten Satz war nur von kurzer Dauer, ein weiteres gewonnenes Returnspiel zum 5:4 ließ er sich aber nicht mehr nehmen. Im dritten Durchgang schlug Ofner bei den einzigen Breakchancen erneut im neunten Game zu, Khachanov zertrümmerte daraufhin wütend den Schläger. Beim Ausservieren gab Ofner ein 40:0 her, nützte allerdings gleich danach seinen vierten Matchball. Dank des sicheren Punkteplus gegenüber dem Vorjahr (Achtelfinale, gleichfalls als Qualifikant) ist ihm in der Weltrangliste ein Sprung auf Platz 108 garantiert, der Finaleinzug brächte ihn schon wieder exakt unter die Top 100.
„Ich glaube, der Schlüssel war, dass ich im zweiten und im dritten Satz eine Spur besser returniert habe“, erklärte Ofner und freute sich über eine „richtig gute Leistung“ und ein „heute schon sehr hohes Niveau“: „Das war ein richtig taffes Match. Er ist ein sehr, sehr guter Spieler und steht schon ewig weiter vorne (im Ranking; Anmerkung).“ Mit Hurkacz erwartet er einen äußerst aufschlagstarken Gegner: „Er ist von der Grundlinie vielleicht eine Spur unangenehmer als Fritz. Er hat einen super Touch und eine gute Übersicht.“