1. ATP-Viertelfinale seit 11 Monaten: Ofner besteht nächste Prüfung in Genf

Das zunächst auf ATP-Challenger-Level gestartete Comeback von Sebastian Ofner nach seinen Fersenoperationen verläuft auch auf höherer Ebene von Woche zu Woche immer besser. Der 29-Jährige hat nun bei den Gonet Geneva Open am Mittwoch gar sein erstes ATP-Tour-Viertelfinale seit seinem Premierenfinale auf Mallorca vor elf Monaten erreicht – und das in beeindruckender Manier. Der Steirer blieb beim ATP-250-Sandplatzevent in Genf nämlich auch bei seinem vierten Antritt ohne Satzverlust. Der aus der Qualifikation gekommene rot-weiß-rote Spitzenspieler (ATP 128) eliminierte am Nachmittag Portugals Nummer eins Nuno Borges (ATP 41) nach rund 1:54-stündigem Kampf mit 7:6 (2), 7:6 (4). „Es war ein richtig gutes Match, fast eigentlich über zwei Sätze“, befand Ofner nach der Partie. „Ein-, zweimal habe ich ein bisschen einen Hänger gehabt, wo ich ihn wieder ins Spiel hineingeholt habe, aber ansonsten war es wirklich ein gutes Niveau. Entscheidend war, dass ich, vor allem im Kopf, ruhig geblieben bin, mich nicht irgendwie irritieren habe lassen, weil das Wetter doch relativ schwankend war. Das war nicht einfach zu spielen.“ Ums Semifinale spielt Ofner hiermit am Donnerstag erstmalig gegen den viertgesetzten Russen Karen Khachanov (ATP 24). Im letzten Jahr war er als Qualifikant im Achtelfinale ausgeschieden. Durchs sichere Punkteplus dürfte er in der Weltrangliste am Montag auf jeden Fall unter die besten 120 zurückkehren, bei einem weiteren Sieg gar unter die Top 110.

Ofner hatte, inklusive Vorausscheidung, zuvor bereits drei Zweisatz-Erfolge verzeichnet. Im zweiten Vergleich mit Borges (bei den US Open 2023 in New York hatte er sich in vier Sätzen ebenfalls behauptet) war er bislang klar am meisten gefordert. Sowohl im ersten (4:1, 5:4 und drei Satzbälle) als auch im zweiten Satz (1:0 mit Break, 4:2) gab Ofner zwar Breakführungen aus der Hand, doch beide Male behielt er die Ruhe und setzte sich dann jeweils im Tiebreak durch. Ursprünglich hätte das Spiel schon am späten Dienstagabend stattfinden sollen, witterungsbedingt war daraus jedoch nichts geworden. Lucas Miedler war mit seinem Partner Francisco Cabral von den Verschiebungen ebenso betroffen: Der Niederösterreicher und der Portugiese, am Sonntag Gewinner des ATP-175-Challengers in Bordeaux, mussten bei 5:1 im ersten Satz vom Platz. In der Fortsetzung am Mittwoch bezwangen die beiden den Inder Rohan Bopanna und den Tschechen Adam Pavlásek mit 6:1, 3:6 und 10:4 im Match Tiebreak. Viertelfinalgegner sind die drittgereihten Australier Matthew Ebden und John Peers. Am Mittwochnachmittag musste im Doppelbewerb auch das Auftaktmatch von Alexander Erler und Constantin Frantzen gegen die topgesetzten Marcelo Arévalo (El Salvador) und Mate Pavić (Kroatien) vorläufig unterbrochen werden – bei 1:3 und 40:15 beim Service des Tirolers und des Deutschen. Bei der Fortsetzung am Mittwochabend zogen Erler/Frantzen letztlich mit 4:6, 4:6 den Kürzeren.